Begriffserklärung &Gedichte
Hier wird das Wort Zen und wichtige Zen-Begriffe dieser Website erklärt. Weitere Gedichte unseres Klostergründers Jakushitsu Genko und Sprüche von Yongjia Xuanjue (C.), Yōka Genkaku (J.) – * 665, † 713 – einem der Dharma-Nachfolger des 6. Patriarchen vertiefen dies
"Zen" ist die japanische Aussprache des chinesischen Wortes "chan" 禪, eine abgekürzte Form von "chan'na" 禪那, was die chinesische Aussprache des Sanskrit-Wortes Dhyana ist, was "Meditation" bedeutet. „Zen-Schule“ bedeutet also wörtlich „Meditationsschule“, die Schule des Mahayana-Buddhismus, legt besonderen Wert auf Meditation als zentrale Praxis zur Erleuchtung, zur Selbstwesenschau (kensho). Seine Geschichte beginnt mit den von Shakyamuni gelehrten Methoden der Meditation, dem historischen Buddha, der von Generation zu Generation von indischen Meditations-Priestern weitergegeben und von Bodhidharma (gest. 528?) nach China gebracht wurde, einem Mönch, der als achtundzwanzigster Patriarch Indiens verehrt wurde und der als der erste Patriarch des chinesischen Zen bezeichnet wird.
Erklärungen alter chinesischer Zen-Lehrer zu Grundhaltung der Rinzai-Zen-Schule: Huineng (638 - 713) = Daikan Eno (J): „Die Menschen der Welt sprechen über Weisheit, ohne zu erkennen, dass diese Weisheit in ihnen selber ist. Das ist so, wie wenn jemand über eine Speise spricht, die er nie gekostet hat. Ein Mensch kann während vielen Kalpas über Leerheit sprechen und seine innewohnende Natur trotzdem nie erkennen. Worte nützen gar nichts. … Die grenzenlose Leerheit des Himmels umfängt die zehntausend Dinge, alle Erscheinungen jeglicher Gestalt und Form: Sonne, Mond, Sterne, Berge, Flüsse, Quellen und Bäche, Büsche und Bäume, schlechte Menschen und gute, gute Lehren und schlechte, Himmel und Hölle. All dies ist in der Leerheit eingeschlossen. Genauso verhält es sich mit der Leerheit eurer Urnatur. Auch sie umfängt alles. Der Ausdruck „maha“ (im Maha prajna paramita Sutra) bezieht sich auf diesen Aspekt. Alles und jedes ist in eurer eigenen Urnatur inbegriffen.“ Damei Fachang (752-839): „Mönche, strebt danach, die Wurzel zu erreichen; verfolgt aber nicht die Äste. Erreicht eure Wurzel, und der Rest wird natürlich folgen. Wenn du die Wurzel wahrnehmen willst, sieh einfach in deinen eigenen Geist. Dieser Geist ist die Quelle von allem, sowohl des Weltlichen als auch des Überirdischen. Wenn Geist entsteht, entstehen die verschiedenen Dharmas; wenn der Verstand ausgelöscht wird, verschwinden die verschiedenen Dharmas. Wenn du den Geist erschaffst, der nicht an Gut und Böse gebunden ist, sind alle Dinge in ihrem wahren Zustand.“ Linji (gest. 866) = Rinzai (J.): Wenn du nur die Gedanken des unaufhörlich suchenden Geistes zur Ruhe bringst, wirst du dich nicht vom Patriarch-Buddha unterscheiden. Erfahre dein eigenes inneres Licht!
Begriff | Bedeutung |
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Zazen (J.) (Tso-ch’an C.) | Wörtl. Za = Sitzen, zen = (in) Versunkenheit; meditative Praxis, wie sie das Zen als den direkten Weg zu Kenshō = Selbstwesenschau, also „Schau ins eigene Wahre-Wesen“ lehrt. Diese Erfahrung kennt keine Dualität zwischen „Schauendem“ und „Geschautem“; bzw. Satori = Erfahrung des Erwachens (allg. als Erleuchtung bezeichnet, der Begriff löst aber bei den meisten Menschen eine völlig falsche Vorstellung aus). Das Wort Satori ist abgeleitet von dem Verb satoru: „erkennen“, bei dieser Erfahrung gibt es keine Unterscheidung von Erkennendem und Erkanntem. |
Zazen-Kai (J.) | Wörtlich: „Zazen-Treffen“; ein Treffen von Zen-Anhängern bzw. Zen-Übenden, um gemeinsam Zazen zu üben, die Darlegung der Zen-Lehre (Teisho) durch einen Roshi zu hören, bzw. dem Zen-Lehrer, der Zen-Lehrerin Fragen zu stellen. |
Sesshin (J.) | Wörtlich „Sammeln (setsu) des Herz-Geistes (shin = kokoro). Damit bezeichnet man die i.d.R. volle sieben Tage dauernde besonders intensive und strenge Übung des gesammelten Geistes (Zazen), wie sie z.B. im Eigen-ji viermal im Jahr in regelmäßigen Abständen durchgeführt werden. Kokoro ist die japanische Lesart des chinesischen Schriftzeichens hsin, das man mit Herz, Geist, Seele, Bewusstsein übersetzen kann. Im Zen bedeutet es entweder den Geist des Menschen im Sinne von allen seinen Kräften des Bewusstseins, des Herzens und der Seele, oder aber die Absolute-Wirklichkeit, den Geist jenseits der Unterscheidung von Geist und Materie (diese sind EINS). |
Sencha-Teezeremonie | Sencha 煎茶 ist japanischer grüner Tee, der einen markanten und frischen Geschmack hat und der über sehr gleichförmige, smaragdfarbene Blätter verfügt. Die Zubereitung wurde von Teemeistern zu einer besonderen Zeremonie entwickelt, um Gästen besonders guten Tee zu servieren. Die Übung dieser aus vielen einzelnen Schritten bestehenden Tee-Zeremonie, (– vom Holzkohlenfeuer, über Reinigen der Teeschalen über die Teezubereitung und dem späteren Aufräumen des Zubehörs –) erfolgt für denjenigen, der diese Schritte unter einem Teemeister oder einer Teemeisterin lernt, ausschließlich zur Beruhigung seines eigenen Geistes. Für seine Gäste entsteht während dieser Übung eine angenehme Atmosphäre der Stille und Konzentration, die sie durch die zu beachtenden Regeln des „Tee-Trinkens“ unterstützen. |
Gedichte | |
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Gedicht zum Stichwort „Zazen” | Auf einer Steinplatte, die Beine verschränkt allein Zazen übend. Ohne Geräusche abzulehnen, ohne die Ruhe zu genießen. Die sorglosen Wolken stimmen dem zu. (Gedicht von Jakushitsu Genko aus dem Gedichtband „Ein Raum der Stille“ S.60) |
Gedicht zum Juwel „Zen“ | Das Juwel unter dem Rachen des schwarzen Drachens ist nicht leicht zu erreichen. Schwieriger noch einen gleichgesinnten Freund zu finden. Allein den Geschmack der Ruhe genießend. Weißhaarig schaue ich die grünen Berge. (wie oben S. 65) |
Zum Wort Zen | Diese klare Lehre höchster Dimension kennzeichnet den wahren Menschen. Wer das nicht glaubt, der mag mich gern nach der Lehre fragen. (Yongjia Xuanjue) |
Zum Wort Zazen | Meere und Seen habe ich durchquert, Gebirge und Flüsse. Ich habe Roshis besucht, nach Wegen geforscht, Zazen geübt. Doch erst seit ich den Weg zum Berg Sokei betrat, weiß ich, dass Geburt und Tod nicht verschieden sind. (Yongjia Xuanjue: Auf dem Berg Sokei befand sich das Kloster des 6. Patriarchen Huineng (C.)) |
Zum Wort Sesshin | Ich habe mich zurückgezogen in die tiefen Berge, sitze ruhig und still unter einer mächtigen Kiefer, übe Zazen, friedvoll und glücklich in meiner kleinen Einsiedelei. Einfaches und heiteres Leben, wahre Schönheit. (Yongjia Xuanjue) |